Es gibt eine lebensnotwendige Atmosphäre. Das Erdmagnetfeld schützt uns vor gefährlichen Partikeln aus dem All. Es ist nach wie vor der einzige uns bekannte Planet mit Leben überhaupt.
Unsere Körper, unsere Seele und unser Geist haben sich in Jahrmillionen der Evolution perfekt an diese Erde angepasst, wir sind hier entstanden. Unsere Lunge braucht genau die Gaszusammensetzung, die hier auf der Erde überall zu finden ist. Unser Körper braucht genau die Schwerkraft, die auf diesem Planeten herrscht. All unsere Sinne sind genau an die Bedingungen auf der Erde angepasst.
Es gibt unzählige perfekt aufeinander abgestimmte Kreisläufe auf diesem Planeten. Es gibt dabei keinen Abfall und sie brauchen keine Rohstoffe von aussen.
Ein Beispiel ist der Wasserkreislauf. Alle Tiere – auch der Mensch – trinken Wasser. Alle Pflanzen brauchen Wasser. Das Wasser regnet auf uns herab, fliesst in Bächen und Flüssen, sammelt sich in Seen und Meeren. Man kann darin schwimmen. Ohne unser Zutun steigt das Wasser auf, bildet Wolken, zieht über Land und es regnet erneut. Welch ein Geschenk!
Viele Pflanzen auf diesem Planeten können wir essen. Unzählige Generationen vor uns haben herausgefunden, was essbar ist, und was nicht. Und nicht nur das: Wir wissen auch, welche Kombinationen von Speisen besonders bekömmlich und wohlschmeckend sind. Es ist darüber hinaus bekannt, welche Kräuter Heilwirkung haben. Wir können dankbar dieses Wissen nutzen.
Die Aussenbedingungen sind jedoch nicht statisch. Es gab sogar ein paar Katastrophen auf diesem Planeten: Grosse Vulkanausbrüche, Erdbeben, Meteoriteneinschläge und starke Temperaturschwankungen. Wie konnte das Leben damit klarkommen?
Das Zauberwort heisst Vielfalt. Millionen unterschiedlicher Lebensformen bilden ein flexibles, interagierendes Netz. Es gibt nur eine Menschenart, aber schätzungsweise zehn Millionen verschiedener Insektenarten (davon 1 Million bekannt) und Hunderttausende Bakterienarten (nur 5000 davon sind bekannt). Nicht nur biologische, auch soziale Systeme werden durch Vielfalt gesünder, schöner und stabiler.
Für eine flexiblere Anpassung an die Umgebung entstand bei höher entwickelten Lebewesen die sexuelle Fortpflanzung. Sex ist nicht nur essentiell für das Überleben und eine Quelle von grossem Wohlgefühl, sondern auch ein wichtiges soziales Bindeglied. Wir können sprechen, kooperieren, lachen, denken, uns helfen und verzeihen. Lieben.
Stellen Sie sich vor, sie kommen von einer zehnjährigen Raumfahrt in die Tiefen des Weltalls zurück. Sie haben jahrelang unendlich leeren Raum, ein paar tote Planeten und das Innere des Raumschiffs gesehen. Was fühlen Sie, wenn Sie sich der Erde, diesem blauen Planeten mit seinen Wäldern, Bächen, Pferden, Vögeln und Walen nähern?
Ulf Merbold, ein erfahrener Astronaut, auf die Frage, ob er sich eine permanente Siedlung auf Mond oder Mars vorstellen könne:
«Diesen traumhaften Planeten freiwillig für lange Zeit zu verlassen, dafür reicht meine Vorstellung nicht aus.»
Wollen wir diesen traumhaften Planeten mit der heiligen Vielfalt des Lebens gemeinsam beschützen und erhalten? Es ist an der Zeit.
Herzlich
Ihr Lars Ebert